Das Bad Godesberger Carillon
Entstehung
Das Bad Godesberger Carillon wurde 1979 aus Anlass der Bundesgartenschau in Bonn gebaut. Es fand seinen weit sichtbaren Aufstellungsort auf dem sog. Glockenhügel am südlichen Eingang zum damals neu geschaffenen Rheinaue-Park. Durch den damals noch jungen und niedrigen Baumbestand war der weiße metallene Turm des Carillons weithin sichtbar. Das Carillon hat sich in das Gedächtnis vieler Bonner Bürgerinnen und Bürger durch die tägliche Bespielung und den besonderen Klang eingeprägt. Einer der heute aktiven Carilloneure hat als junger Mann das Carillon noch live während der Bundesgartenschau erlebt. Im Bonner Stadtarchiv findet sich auch eine Single-Schallplatte mit einer Aufnahme des Carillons aus dieser Zeit.
Standortwechsel des Carillons
Nach dem Ende der Bundesgartenschau sollte das Carillon verschrottet werden. Doch auf Initiative des damaligen Bad Godesberger Bezirksbürgermeisters Norbert Hauser hat das Carillon Anfang 1981 im Stadtpark von Bad Godesberg seine neue Heimat gefunden. Seitdem steht es zwischen Kleinem Theater und Trinkpavillon. Dadurch konnte ein klangliches Zeugnis der für Bonn prägenden Bundesgartenschau gerettet werden.
Carillonstandort an einem wichtigen Kulturstandort
Im Stadtpark (früher Kurpark) hat das Carillon seinen Platz in einer Umgebung gefunden, deren Heimatgeschichte seit Jahrhunderten durch Kultur und Musik geprägt ist. In der Redoute, in unmittelbarer Nachbarschaft, trafen sich Beethoven und Haydn. Das kurfürstliche Theater (heute: Haus an der Redoute = Bezirksverwaltungsstelle) neben der Redoute steht heute auch für Kunstausstellungen zur Verfügung.
Im Stadtpark fanden und finden seit nunmehr über 300 Jahren Musik- und Theateraufführungen statt. Ergänzt wird dieses außergewöhnliche kulturelle Angebot durch
- Musikveranstaltungen in der Musikmuschel der Stadthalle und
- vor dem Trinkpavillon (Musik im Park) und
- gegenüber vom Trinkpavillon mit Theateraufführungen im Kleinen Theater.
Auch die Stadthalle Bad Godesberg kann auf eine besondere musikalische Vergangenheit zurückschauen. Als der weltbekannte Dirigent Herbert von Karajan in der Stadthalle auftreten sollte, bestand er darauf, eine eigne Garderobe zu bekommen. Politik und Verwaltung beugten sich dem Verlangen. Man ergänzte den Großen Saal der Stadthalle um einen bis heute existierenden Gebäudeteil. Im Volksmund heißt dieser Gebäudeteil „Karajan-Flügel“.